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Brandschutz in der düsseldorfer ltu arena - sicherheit für mega-events

Die junge Geschichte der LTU Arena in Düsseldorf begann sozusagen mit einem doppelten Urknall.

Zwei Sprengungen brauchte es nämlich zum Abriss des alten Rheinstadions das hier vorher stand. Das explosive Spektakel beendete zwar ein gutes Stück Fußballgeschichte - immerhin wurden hier die Weltmeisterschaften 1974 ausgetragen - doch man fand, dass es Zeit war für den Bau der modernsten Multifunktionsarena Europas: So entstand direkt neben der Internationalen Messe Düsseldorf eine solche Eventarena mit einer tatsächlich beeindruckenden Kapazität von bis zu 66.500 Besuchern. Entsprechend anspruchsvoll war Brandschutzkonzept - realisiert wurde es von NOTIFIER.

Mit einem prall gefüllten Konzert-Highlight mit Herbert Grönemeyer konnte es Anfang 2005 losgehen - bis dahin brauchte man zwei Jahre seit der Grundsteinlegung 2003. Und gleich ging es Schlag auf Schlag: Fortuna Düsseldorf gegen den FC Bayern München, Deutschland gegen Argentinien und der World Bowl im Football zogen im Schnitt jeweils gute 50.000 Leute an. Für die Errichtung der LTU arena musste man einen ambitionierten Zeitplan einhalten, in dem mehr als 7.500 Beton-Fertigteile mit einem Gewicht von bis zu 65 Tonnen verbaut wurden. Modernste Technikzentralen mit ebenso moderner Computertechnik sorgen für frische Luft und dafür, dass hier im Winter mindestens 15°C Innentemperatur herrschen.

Möglich wird das durch eine Kombination von Gasstrahlern, beheizbaren Lüftungsanlagen und einer Industrieflächenheizung im Boden.

Ringbus im Netzwerkverbund

Das Brandschutzkonzept musste vor allem mit der schieren Größe des Objekts umgehen können: Das gewaltige Bauwerk hat mehrere Ebenen und eine geradezu verwirrende Vielzahl von Gängen, Räumen, Treppenhäusern, Sanitäranlagen etc. Außerdem mussten die eingesetzten Teile möglichst robust und zerstörungssicher ausgelegt sein. Dabei entschied man sich für die ausfallsichere Peer-to-Peer-Ringvernetzung von NOTIFIER.

Die Brandmelderzentralen dieses Unternehmens basieren auf modernster Ringbustechnik, erläutert Ulf Harberts, Business Manager von NOTIFIER. Im Netzwerkverbund können sie jede erdenkliche Größe absichern - mit bis zu 256 Ringen und ca. 25.000 Meldern kann so gut wie jedes Projekt umgesetzt werden

Dazu passend gibt es eine komplette Palette von Brandmeldern, bestehend aus optischen Meldern, Thermo- oder Ionisationsmeldern bis hin zu Laser- und SMART4 - Meldern, die mit schwierigsten Umgebungsbedingungen wie Wasserdampf und Staub fertig werden.

Zuverlässig und unempfindlich

Das in der LTU arena installierte Netzwerk besteht insgesamt aus zehn Brandmelderzentralen des Typs NF 5000; mehr als 60.000 Meter Kabel, verteilt auf 70 Ringleitungen - sowie 3.969 automatische Mehrfachsensorrauchmelder des Unternehmens wurden eingesetzt. Auch im übrigen ist es ein Projekt der Superlative: mit 405 Steuerbefehlen für Tore, Aufzüge und Türen auf Modulebene, 363 Überwachungsfunktionen wie z.B. Sprinkler, RAS und Funkrauchmelder, 200 Druckknopfmelder und 43 Akustikgruppen(ELA).

Angezeigt und gesteuert wird das Netzwerk über ein Brandmelde-Managementsystem mit zwei vernetzten Bedienplätzen. Zu den zentralen Bausteinen des Konzepts gehört der "Acclimate" Mehrfachsensorrauchmelder SDX-751 TEM von NOTIFIER. Er ist besonders zuverlässig und störunempfindlich. Dadurch konnte die Feuerwehr teilweise sogar auf die bei Brandschutzanlagen normalerweise vorgeschriebene Zweimelderabhängigkeit verzichten.

Brandverfolger im Funkkontakt

Während einer Veranstaltung sind permanent Brandverfolger auf dem gesamten Gelände unterwegs. Sie sind über Funk mit der Zentrale verbunden, so dass sie jeder Meldung sofort vor Ort nachgehen können, um so den Brandmelder innerhalb kürzester Zeit überprüfen zu können.

Ein praktischer Anwendungsfall war ein vor kurzem vorgefallener kleinerer aber bezeichnender Einsatz während einer Großveranstaltung: Jemand hatte in einem Toilettenraum eine Zigarette achtlos in den Papierkorb geworfen. Dies löste einen kleinen Schwelbrand aus, der wiederum einen Feueralarm zufolge hatte.

Dank der permanenten Funkverbindung konnten die Brandverfolger unmittelbar informiert - und der Brand konnte sofort gefunden und gelöscht werden.

Gute Erfahrungen

Insgesamt hat man mit der Brandmeldeanlage, wie der technische Leiter der LTU arena Kai Baumann berichtet, durchweg gute Erfahrungen gemacht. Das System, so Kai Baumann, läuft äußerst stabil, Fehlalarme gab es bislang keine.

Zur Optimierung steht derzeit noch die Bestückung der V.I.P.-Logen mit besonders leistungsfähigen Brandmeldern an, da hier viel geraucht wird. Und nebenan hat man bereits ein neues Großprojekt in der Mache: Ein großes Hotel in unmittelbarer Nähe der LTU arena.