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Neues brandschutzkonzept für den magdeburger dom

Brandprävention und Denkmalpflege in Koexistenz

Mit einer Länge von 120 Metern, 101 Meter hohen Türmen und einer Gewölbehöhe im Mittelschiff von 32 Metern, zählt der Magdeburger Dom auch heute noch zu einem der größten Kirchenbauten in Deutschland. Erbaut im 10 Jahrhundert durch Otto I., war der "erste Dom" prachtvoll mit antiken Porphyr-, Granit- und Marmorsäulen und vor allem mit wertvollen Reliquien ausgestattet. Im Jahre 1207 wurde der ottonische Dom, von dem heute nur noch eine schemenhafte Vorstellung existiert, bei einem großen Stadtbrand fast vollständig zerstört. Bereits zwei Jahre später erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau des heutigen Doms, doch es sollte drei Jahrhunderte dauern, bis im Jahr 1520 der Dombau offiziell beendet wurde.

Obwohl der Dom im Laufe der Jahrhunderte mehrmals geplündert und fast zerstört wurde, birgt er auch heute noch viele Kunstschätze und andere unter Denkmalschutz stehende Werte, die bei einem Brand für die Nachwelt unwiderruflich verloren gehen würden. In Anbetracht dieser Tatsache sowie neuen behördlichen Auflagen folgend, machten im Jahre 2005 die Konzeption und Installation einer Brandmeldeanlage notwendig.

Ein renommiertes Ingenieurbüro erstellte zunächst das Brandschutzgutachten, bestehend aus einer Analyse, Gefahrenszenarien und einer Empfehlung. Das war die Basis für eine Ausschreibung, bei der Notifier zusammen mit dem Facherrichter ABL aus Magdeburg den Zuschlag erhielten.

Die ABL GmbH & Co. KG und Notifier by Honeywell sind seit über 10 Jahren ein eingespieltes Team, zusammen hat man in dieser Zeit weit über 200 Brandschutz-Projekte realisiert.

Als VdS-Errichter für Brand- und Einbruchmeldeanlagen ist das Magdeburger Unternehmen nach DIN EN ISO 9001/9001:2000 sowie DIN 14675 zertifiziert und arbeitet hauptsächlich für die öffentliche Hand, Generalunternehmen und Großkunden. Geleitet wird die ABL GmbH & Co. KG durch die Geschäftsführer Bernd Timm und Lutz Schünhoff. Frei nach dem Motto von Herrn Timm: "Alles Denkbare ist auch machbar... " widmete sich das Unternehmen dem komplexen und vielschichtigen Vorhaben, eine Brandmeldeanlage für das riesige gotische Bauwerk zu konzipieren und umzusetzen.

Einer der wichtigsten Aspekte bei diesem Bauvorhaben war die Einhaltung der behördlichen Denkmalschutzauflagen sowie die teilweise sehr schwierigen architektonischen Voraussetzungen. Daher fiel seine Wahl auf die zuverlässigen und flexibel einsetzbare Brandmeldesysteme von Notifier by Honeywell, ein Unternehmen, das alle Komponenten für diese anspruchsvolle Aufgabe aus einer Hand lieferte.

Die zu überwachenden Gebäudeteile bestanden aus dem Dach des Haupt- und Seitenschiffes der Kirche sowie der Sakristei, der Marien- und Sebastiankapelle, dem Remter, dem Proberaum des Kirchenchors, der neu eingebauten Orgel sowie anderer Wirtschaftsräume.Für die Überwachung dieser Gebäudeteile wurden zwei Brandmelderzentralen vom Typ NF 3000, aufgeteilt in drei Ringe, eingesetzt.

Diese technologisch wegweisenden Zentralen für Ringbustechnik, modular, auf- und ausbaufähig, können für jedes Projekt passgenau und zukunftssicher eingesetzt werden.

In großen Teilen des Gebäudes, wie im Haupt- und Seitenschiff der Kirche, wurden die technisch hochwertigen Mehrfachsensor-Brandmelder vom Typ SDX-751 TEM eingesetzt. Diese Multikriterienmelder, auch Acclimate genannt, benutzen ein optisches und thermisches Verfahren um entstehende Brandrisiken zu detektieren. Eine intelligente Software kombiniert dabei die ermittelten Werte und trifft wichtige Vor-Entscheidungen, die von AWACS-Algorithmen in der Brandmelderzentrale zusätzlich verifiziert und abgeglichen werden.

Die Sicherung des Remters oder lateinisch auch Refektorium, wie der Speisesaal eines Klosters oder einer Kirche genannt wird, war eine besondere Herausforderung.

Meterdicke Mauern machten ein Verlegen von Kabeln praktisch unmöglich und stellten durch eine extreme Abschirmung besondere Herausforderungen an eine exakt ausgerichtete Installation. In absoluter Präzisionsarbeit wurde hier ein Funkbrandmeldesystem installiert, das aus Funk-Loopgateways vom Typ FLG 2100 sowie Funkmelder vom Typ FRM 2100 besteht.

In der Sakristei, der Marien- sowie Sebastiankapelle galt es besonders strenge Denkmalschutzauflagen zu erfüllen. Um das optische Gesamtbild der Architektur nicht zu stören, entschloss man sich in diesen Bereichen ein Rauchansaugsystem zu installieren, deren Komponenten unsichtbar oberhalb der Decke montiert wurden.

Wenn ein Brandalarm ausgelöst wird, sorgen zunächst akustische Durchsagen sowie Warntongeber dafür, dass alle Besucher so schnell wie möglich das Gotteshaus auf den vorgeschrieben Fluchtwegen verlassen. Eine automatische Aufschaltung informiert die Feuerwehr, die das Gebäude von der Rückseite betritt, um am installierten Feuerwehr-Informations- und Bediensystem die notwendigen Informationen für das schnelle Auffinden des ausgelösten Melders erhält.